Schauspielstudium in Deutschland

Auf den Brettern stehen, die die Welt bedeuten; jeden Abend Menschen zum Lachen oder Weinen bringen; Kunst machen – viele junge Menschen in Deutschland und anderswo träumen davon, Schauspieler zu werden. Doch nur für die wenigsten geht dieser Traum in Erfüllung, denn am Anfang einer glänzenden Karriere am Theater steht sehr viel harte Arbeit. Ohne ein entsprechendes Studium hat man in Deutschland so gut wie keine Chance, als Schauspieler oder Schauspielerin am Theater engagiert zu werden. Doch bereits einen Studienplatz zu ergattern, ist ein hartes Stück Arbeit: Zunächst wird in der Regel das Abitur vorausgesetzt, um an einer Schauspielschule studieren zu können. Nur in sehr wenigen Fällen werden Kandidaten aufgrund ihrer Begabung auch zum Studium zugelassen, wenn sie keine Hochschulreife besitzen.

Arbeiten am Theater - ein Traum?

Wer Glück hat, wird zumindest zur Aufnahmeprüfung an einer Schauspielschule eingeladen. Insbesondere die renommierten Schulen in Deutschland sind in der Regel staatliche Hochschulen (z.B. die „Ernst Busch“ in Berlin), allerdings sprießen auch private Hochschulen aus dem Boden. Dort muss für das Studium Geld bezahlt werden und ihr Ansehen ist in der Theaterbranche nicht ganz so hoch wie das der staatlichen Schulen. In der Aufnahmeprüfung wird von den Kandidaten mindestens ein Monolog und ein Dialog erwartet, häufig auch noch das Vorsingen eines Liedes. Denjenigen, der die Jury mit seiner Performance überzeugt, erwartet ein abwechslungsreiches, aber anstrengendes Studium. Neben klassischer Textarbeit sind oft auch Fähigkeiten wie Reiten und Fechten Bestandteil des Lehrplans. Schnell werden auch gemeinsam mit anderen Studenten erste Stücke einstudiert, die den Studenten und Studentinnen alles abverlangen: Die Texte müssen sitzen, der Ausdruck muss stimmen, die Bühne muss zum Inhalt passen, Kostüme müssen organisiert und Schuhe für jeden Auftritt bereitgestellt werden. Die Professionalität dieser Aufführungen steigt von Jahr zu Jahr und findet ihren Höhepunkt im Abschlussjahr des Studiums beim sogenannten „Intendantenvorspiel“. Dann besuchen die Chefs der großen Theaterhäuser die Abschlussklassen im ganzen Land und wählen die Nachwuchskünstler aus, die sie an ihrem Theater haben möchten.

Arbeiten als Jungschauspieler

Geschafft - ein Job am Theater

Für diejenigen, die sich durch das anspruchsvolle, kräftezehrende Studium gekämpft haben, hören die Herausforderungen mit dessen Ende noch lange nicht auf. Als nächstes steht die Jobsuche an, und die kann in einer Branche wie der Schauspielerei sehr frustrierend werden. Je nach aktuellem Leiter des Theaters und seiner künstlerischen Handschrift, sind in Deutschland immer eine handvoll Theater gerade besonders populär. Natürlich möchte jeder Schauspieler, der gerade sein Studium hinter sich hat, am liebsten an so einem Haus engagiert werden. Doch für viele geht es zunächst erst einmal in die Provinz, an kleinere Häuser. Arbeitsverträge im darstellenden Gewerbe dauern in der Regel von Herbst bis Sommer und orientieren sich am Rhythmus der Spielzeiten. Auch wenn die Schauspielerei von außen wie ein Traumjob aussehen mag, gehen damit doch etliche Herausforderungen einher. Die Arbeitsverträge in diesem Bereich sind meistens nicht von langer Dauer – wechselt ein Intendant am Theater, was normalerweise aller paar Jahre vorkommt -, wird das gesamte Ensemble ausgetauscht und die Jobsuche für den Einzelnen geht wieder von vorn los. Insbesondere am Anfang sind die Gagen am Theater sehr niedrig und lukrative Filmjobs nicht für jeden greifbar.

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